Die hochkarätig besetzte Veranstaltung greift ein topaktuelles Thema auf: Es geht um die Zukunftsperspektiven der ländlichen Räume. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Hans-Joachim Fuchtel, wird vorstellen, was der Bund plant, um ländliche Räume zu Zukunftsstandorten zu machen. Thomas Egger, Mitglied des Schweizerischen Nationalrats, wird uns einen Blick „über den Tellerrand hinaus“ eröffnen.
Es gibt zudem zahlreiche Erfolgsmodelle und Beispiele in der Praxis, die zeigen, wie sich Kommunen im ländlichen Raum erfolgreich den Herausforderungen von Demografie und Landflucht stellen können. In der Veranstaltung, die der Landkreistag gemeinsam mit der TU Kaiserslautern durchführt, werden vier Erfolgsmodelle aus der Praxis vorgestellt:
- das Erfolgsprojekt „Jung kauft Alt“ der Gemeinde Hiddenhausen, ein einfallsreicher Ansatz, um Leerstände in Dörfern zu vermeiden,
- die Mitfahrbanken in der Verbandsgemeinde Speicher, ein Vorzeigeprojekt im Bereich Mobilität im ländlichen Raum,
- das Projekt „Online-Sprechstunde“ der Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv, das sich der anspruchsvollen Aufgabe, die Ärzteversorgung im ländlichen Raum zu verbessern, stellt, und
- Entwicklungen bei der Nahversorgung und im Einzelhandel, vorgestellt durch newWAY Dynamik & Nahversorgungskonzepte, die ganz wesentlich die Zukunft des Dorfes bestimmen.
Der Vorsitzende des Landkreistages, Landrat Günther Schartz: „Unsere Veranstaltung wird zeigen, dass es hervorragende Projekte gibt, die die Entwicklung ländlicher Räume nach vorne bringen. Das Engagement der Menschen vor Ort ist bewundernswert. Die Politik ist gefordert, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Akteure vor Ort, solche und ähnliche Projekte aus der Taufe heben können. Die Bürgerinnen und Bürger, die im ländlichen Raum wohnen, leben dort gerne. Es ist unsere Aufgabe, sie dabei zu unterstützen, dass ihre Heimat eine gute Zukunft hat. Ich freue mich daher auf spannende Beiträge und Diskussionen zu diesem Thema, das uns in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter bewegen wird.“
Zum Hintergrund:
Im Bund und im Land wird derzeit über Maßnahmen zur Stärkung der ländlichen Räume, zur Sicherung der Daseinsvorsorge auf den Dörfern und zu den sog. Haltefaktoren diskutiert. Eine Bundeskommission wurde eingesetzt, um Maßnahmen zur Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse auf dem Land und in den Städten vorzuschlagen Diese Bundeskommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ wird bald ihre Ergebnisse vorlegen. In Politik und Wissenschaft wird derzeit heftig um die Zukunft der Dörfer gerungen. Empfehlungen des Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, die Politik möge ihr Augenmerk künftig auf Großstädte und Ballungszentren legen und die ländlichen Räume von der Tagesordnung nehmen, wird seitens des Landkreistages eine klare Absage erteilt. Ganz aktuell hat eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergeben: Der ländliche Raum hat enormes Potenzial, das es zu nutzen gilt.