In einem virtuellem Treffen des Landkreistages in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz trat die neu konstituierte Arbeitsgruppe „Klimaschutz und Klimaanpassung“ zusammen. Ziel der gegründeten Arbeitsgruppe ist die bessere Verknüpfung der regionalen Mitstreiterinnen und Mitstreiter sowie der Aufbau eines Netzwerkes. Gemeinsam mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz und anderen fachbezogenen Partnern, wie etwa dem Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen und dem Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge der kommunalen Spitzenverbände, möchte der Landkreistag die Kräfte bündeln, um die Landkreise mit ihren Kommunen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger bestmöglich über die Potenziale und Chancen einer nachhaltigen Entwicklung zu informieren sowie zielführende Projekte anzustoßen und zu begleiten.
Nach einer gemeinsamen Umfrage des Landkreistages und der Energieagentur Rheinland-Pfalz bei den Landkreisen gibt es eine ganze Reihe von Schwerpunktthemen für bestehende oder zukünftig geplante Klimaschutzvorhaben, so etwa die energetische Innenentwicklung und Optimierung der eigenen Liegenschaften, nachhaltige Mobilität und E-Carsharing sowie die nachhaltige Beschaffung. Das Thema Erneuerbare Energien wird ebenfalls besonders im Fokus stehen, hier vor allem die Themen Fotovoltaik, Aufbau von Nahwärmeverbünden, CO2-Einsparung und regionale Wertschöpfung. Die Themen Fotovoltaik und E-Mobilität waren dementsprechend auch die Schwerpunkte der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz informierte über Fotovoltaik-Anlagen in Kommunen und über wirtschaftliche Aspekte. Fazit: Mit einer Fotovoltaikanlage, beispielsweise auf öffentlichen Liegenschaften, sind große Einsparungen bei den Stromkosten durch die Eigenerzeugung beziehungsweise Eigenbedarfsdeckung möglich. Gerade bei Gebäuden, die tagsüber in Betrieb sind, wie bspw. Schulen, Kitas oder Verwaltungen, ist eine solche Anlage lohnenswert. In einem weiteren Vortrag informierte die Landesenergieagentur über die Vorteile der E-Mobilität, den Status quo sowie zukünftige Ziele und Fördermöglichkeiten durch den Bund. Für den Bereich E-Carsharing präsentierte Michael Uhle, Klimaschutzmanager des Rhein-Hunsrück-Kreises, ein Best-Practice-Beispiel: das E-Dorfauto. Dabei handelt es sich um ein Carsharing-Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Mobilität der Gemeindemitglieder zu verbessern, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Elektromobilität „erfahrbar“ zu machen. Die Nutzung ist für die Bürgerinnen und Bürger der teilnehmenden Gemeinden kostenfrei. „Im Dezember 2019 ist das Projekt gestartet und wird sehr gut angenommen.“, berichtet Uhle. „Dass ein solches Carsharing-Projekt im ländlichen Raum verwirklicht wird, ist toll, besonders, da es sich dabei um ein E-Auto handelt. Über ein E-Dorfauto kann bei der Bevölkerung die Scheu vor der Elektromobilität abgebaut und die Lust auf ein E-Auto geweckt werden“, so Franke und Hauer.