Viele Planungen und Gespräche der Verbundpartner haben im Vorfeld des Projektstarts stattgefunden, um nunmehr die Etablierung sog. „Strukturlotsen“ in den Landkreisen Bad Kreuznach, Donnersbergkreis, Kaiserslautern und Kusel, aber auch beim Landkreistag Rheinland-Pfalz selbst zu ermöglichen. Neben einer effektiven Betreuung von Innovationsprojekten im Bereich der Regionalentwicklung sowie der Vernetzung der am Projekt beteiligten Akteure durch den „Landes-Strukturlotsen“ des Landkreistages, sollen insbesondere auch auf andere Landkreise übertragbare Strukturen, wie ein Wissensmanagement und -transfer entwickelt werden.
Initiiert hat der Landkreistag Rheinland-Pfalz das Vorhaben gemeinsam mit den vier Landkreisen der „Alten Welt“, wie sich das Zentrum der Region nennt, wo vier der Verbundpartner aufeinandertreffen. Allen Kreisen ist gemein, dass es sich um per se ländlich strukturierte Landkreise handelt, die einen grundlegenden Wandel in der Wirtschafts- und in der Bevölkerungs- und Altersstruktur bewältigen müssen. Anlass für das Projekt war die Feststellung, dass hochverschuldete Kommunen wie die hier beteiligten Verbundpartner es sind, über keine finanziellen Ressourcen verfügen, um Innovationsprojekte nachhaltig oder überhaupt angehen zu können. Auch stellen strukturelle Defizite in der personellen Ausstattung eine hohe Hürde bei der für ländliche Räume eigentlich so wichtigen Regionalentwicklung dar. Eine effektive Vernetzung insbesondere zu Bundes- und Landesinstitutionen, aber auch ständige Ansprechpartner und Betreuer für die Umsetzung von Innovationsprojekten fehlen in aller Regel.
Die Etablierung der insgesamt fünf Strukturlotsen, geht die oben aufgeworfenen Probleme an. Dabei soll die Tätigkeit der Strukturlotsen der Kreise gerade nicht bei einer reinen Informationsweitergabe enden, vielmehr sollen diese eine effektive Betreuung bei der Umsetzung von Projekten gewährleisten. Daneben werden Strukturen geschaffen, die eine effektive Arbeitsteilung und gezielte Nutzung von Synergieeffekten ermöglichen. Fachstellen vor Ort sollen bekannt und auf sie verwiesen werden, ein regelmäßiger Austausch unter den Strukturlotsen soll einen Informations-und Erfahrungsfluss gewährleisten.
Ein Projektbeirat soll zusätzlich die laufende Arbeit der Strukturlotsen beratend begleiten und Empfehlungen für entsprechende Anpassungen abgeben. Auch sollen insbesondere Erkenntnisse mit Blick auf eine landes- und bundesweite Übertragbarkeit der etablierten Strukturen des Projekts behandelt werden. Überaus erfreulich ist daher die Mitgliedschaft des Deutschen Landkreistages im Projektbeirat, der Erfahrungen von Seiten der Bundesebene in das Projekt einbringen wird, sowie die Begleitung der Bertelsmann-Stiftung, von deren Erfahrungen das Gesamtvorhaben profitieren wird.
Als Verbundpartnerin für das Projekt gewonnen werden konnte außerdem die kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) in Köln, welche die ideelle Begleitung des Projekts übernehmen wird. Im Fokus ihrer Tätigkeit steht zum einen die Beratung der Strukturlotsen im Bereich des Projektmanagements, zum anderen die Sicherstellung der Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf andere rheinland-pfälzische Landkreise, aber auch solche im gesamten Bundesgebiet.
Das Ziel der Übertragbarkeit der etablierten Strukturen und Erkenntnisse auch auf andere Landkreise ist nicht zuletzt einer der Gründe für den großen bundesweiten Zuspruch, den das Projekt erfährt. Die personellen, finanziellen aber auch sonstigen Strukturdefizite, die ländliche Regionen in ganz Deutschland erfahren, werden durch das Modellvorhaben „Strukturlotsen“ in einer innovativen Form der interkommunalen Zusammenarbeit erstmalig angepackt.
„Über den Start des Projektes „Strukturlotsen“ freut sich der Landkreistag außerordentlich. Hierdurch entsteht eine echte Chance für eine nachhaltige Verbesserung strukturschwacher Räume in Rheinland-Pfalz aber auch im gesamten Bundesgebiet.“, so der Vorsitzende des Landkreistages Rheinland-Pfalz, Landrat Günther Schartz.