Das BULE-Modellprojekt „Interkommunale Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung der Kreise - Gemeinsam Innovationsprojekte in den Gemeinden unterstützen“ ist bereits im August 2021 gestartet. Neben den neuen Stellen bei den vier beteiligten Kreisverwaltungen wurde auch beim Landkreistag Rheinland-Pfalz und bei der Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) jeweils eine Stelle geschaffen. Da die Einstellung von sechs Personen allerdings einige Zeit benötigt hat, ist das Team erst seit Januar 2022 vollständig. In der Anfangsphase mussten die Strukturlotsinnen und Strukturlotsen sich zunächst erstmal in die Aufgaben der eigenen Kreisverwaltung, in ihre thematische Spezialisierung und natürlich auch in das gemeinsame Verbundprojekt einarbeiten.
Ziel des Modellprojektes ist es, die interkommunale Zusammenarbeit in der Regionalentwicklung zwischen den Kreisen Kusel, Kaiserslautern, Bad Kreuznach und dem Donnersbergkreis auszubauen und zu professionalisieren. Ein Element der Zusammenarbeit ist ein gemeinsames Wissensmanagement der vier Kreise. Hierfür wurde seit Jahresbeginn am Aufbau einer gemeinsamen digitalen Arbeitsplattform gearbeitet, die dazu dient, Wissen über Fördermittel, die Spezialisierungen und die Projektberatungen festzuhalten. Zudem wird über die Plattform auch die Zusammenarbeit untereinander erleichtert, da sie einen Überblick über die Aufgaben, Zuständigkeiten und Fristen ermöglicht sowie als gemeinsame Dokumentenablage fungiert. Andreas Göbel, Geschäftsführender Direktor beim Landkreistag Rheinland-Pfalz und Projektleiter des Modellprojekts, erläutert den Mehrwert: „Besonders bei Kooperationsprojekten mit vielen Beteiligten und einem hohen Informationsfluss ist eine gemeinsame Wissensstruktur unerlässlich. Die gemeinsame Arbeitsplattform erleichtert deutlich die Zusammenarbeit zwischen den Strukturlotsinnen und Strukturlotsen sowie den gemeinsamen Wissensaufbau“.
Seit Januar bieten die Strukturlotsinnen und Strukturlotsen eine Projektberatung für Gemeinden, Vereine und Unternehmen aus der Region an. Mit größerer Bekanntheit ist zunehmende auch die Nachfrage nach den Projektberatungen gestiegen. Dabei beraten die vier aus den Kreisen zu unterschiedlichen Themen und mit unterschiedlichen Bedarfen. Die Anfragen reichen von einer einfachen Information zu Fördermöglichkeiten von Wohnmobilstellplätzen bis hin zur Ideenentwicklung von leerstehenden Gebäuden. „Eine Besonderheit unseres Projektes ist nicht nur, dass beim Kreis eine Serviceleistung angeboten wird, die eine Beratung zum Projektmanagement und den Fördermöglichkeiten umfasst,“ erklärt Andreas Göbel vom Landkreistag Rheinland-Pfalz und führt weiter aus: „sondern auch, dass hier vier Kreise diesen Service gemeinsam und für die Akteure und Akteurinnen aus allen vier Kreisen anbieten!“ Das erste Projektjahr hat gezeigt, dass dieser Service auf reges Interesse stößt und die Kooperation in diesem Bereich aufgrund der Spezialisierungen eine Arbeitserleichterung und einen vertieften Wissensaufbau für alle Beteiligten bietet.
In ihren Spezialisierungen Wirtschaft, Innenentwicklung, Gesundheit und Tourismus haben die vier Strukturlotsinnen und Strukturlotsen zudem die Aufgabe, innovative Projektideen in der Region zu fördern oder anzuschieben. Im ersten gemeinsamen Projektjahr lag der Fokus allerdings vor allem darauf, sich in die Thematik der Spezialisierung einzuarbeiten und den Handlungsbedarf zu erfassen. Im zweiten Projektjahr wird nun stärker das Entwickeln und Anstoßen von konkreten Projektideen im Vordergrund stehen.
In 2023 werden zudem die bisherigen Erkenntnisse aus dem Modellprojekt reflektiert und die Verstetigung nach Projektende im Juli 2024 diskutiert. Hierfür erarbeiten die KGSt, die für das Monitoring und die Evaluation zuständig ist, und der Landkreistag Rheinland-Pfalz als Projektleitung einen Zwischenbericht zum Projektstand. Dieser soll im ersten Quartal 2023 fertiggestellt werden.
Weitere Informationen zum Modellprojekt und den Strukturlotsinnen und Strukturlotsen finden Sie unter www.strukturlotsen.info.