Was gibt’s Neues in der Alten Welt? Arbeitstreffen der 5-K-Runde in Lauterecken
Landrat Rubly hatte die Akteure der Alte-Welt-Initiative zu einem gemeinsamen Strategiegespräch ins Veldenz-Schloss nach Lauterecken eingeladen.
Neben den vier Landräten der Kreise Kaiserslautern, Bad Kreuznach, Kusel und dem Donnersbergkreis, Dekan Mathias Schwarz und den Koordinatoren der Arbeitskreise nahmen Vertreter der vier Verbandsgemeinden, des für die Leitbilderstellung zuständigen Planungs- und Entwicklungsbüros sowie Frau Dr. Daniela Franke, Geschäftsführerin des Landkreistages, an dem Treffen teil.
Ganz oben auf der Agenda stand die Vorstellung des Leitbildes für die Alte Welt. Aber auch, was sich sonst noch so getan hat, war Thema der rund drei-stündigen Arbeitssitzung - die Ideenschmiede Alte Welt stellte sich vor und aktuelle Informationen aus den Arbeitsgruppen wurden ausgetauscht.
Nach der Begrüßung durch die Stadt-Bürgermeisterin Isabell Steinhauer-Theis und einigen einführenden Worten von Landrat Rubly präsentierten Mathias Rettermayer und Sven Lachmann vom IfR Institut für Regionalmanagement den Anwesenden den Prozess der Leitbildentwicklung und den daraus entstandenen Entwurf - ein beeindruckendes Werk von über 200 Seiten.
Leitbildentwicklung
Viel Arbeit steckt in der Ausarbeitung - es wurden viele Daten erhoben und ausgewertet, es gab viele Gespräche und Treffen, viele Ideen und Anregungen fanden ihren Weg in das Leitbild - eben ganz so, wie es eine Leitbildentwick-lung vorsieht, mit zahlreichen unterschiedlichen Formaten und unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. So konnte man sich beispielsweise beim Ortsbürgermeistertreffen in Becherbach, dem Handwerkergipfel in Alsenz oder den Marktplatzsprechstunden in den Prozess der Leitbildentwicklung einbringen.
Warum ein Leitbild für die Alte Welt? Nach dem gelungenen Start und den ersten Erfolgen der Initiative, wurde schnell klar, dass ein solcher Prozess einen langen Atem braucht. Hilfreich ist dabei in jedem Fall ein klares Bild über gemeinsame Bedürfnisse und Ziele sowie eine gute Kenntnis der besonderen Merkmale und Chancen der Region. Dabei geht es z. B. um Fragen wie: Was genau macht die Region lebenswert? Welche Werte verkörpert sie? Welche Besonderheiten gibt es? Und: Was können wir dafür tun, dass viele unserer typisch ländlichen Merkmale (wieder) besser wertgeschätzt werden?
Ins Leben gerufen wurde die Alte-Welt-Initiative von der „5K“-Runde - den Landräten der Landkreise rund um die Alte Welt und dem Dekan des Dekanats an Alsenz und Lauter. „Herzstück“ und Motor der Alte-Welt-Initiative sind die Arbeitsgruppen, die ihren Fokus mit Blick auf die regionalen Besonderheiten auf unterschiedliche Bereiche wie Mobilität, Wirtschaft, Umwelt, Tourismus, Fördermittel, Ortsentwicklung und Jugend- und Seniorenarbeit richten.
Das Leitbild zeigt die Struktur der Alte-Welt-Initiative auf und soll die strategische Grundlage für die weitere Arbeit bilden. Als herausragendes Ziel gilt die Prämisse „die Kooperation leben“ – ein Ziel, das bei diesem interkommunalen Projekt von Anfang an eine ganz besondere Rolle spielte. Nun gilt es, die nächsten Schritte zu gehen, die Strukturen zu optimieren, die Initiative weiter zu entwickeln und mit Leben zu füllen.
Letzte Aktualisierungen und Ergänzungen sollen bis Mitte Oktober eingebracht werden, im November soll die End-Fassung des Leitbildes für die Alte Welt dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Ideenschmiede Alte Welt
Ein Projekt, das bereits aus der Alte-Welt-Initiative hervorgegangen ist, ist die Ideenschmiede Alte Welt. Seit Juli im Einsatz, haben die Dorfraumentwickler unter der Federführung der evangelischen Kirche ihre „Zentrale“ in Reipoltskirchen. Ingo Schenk, Referent für Grundsatzfragen beim evangelischen Landesjugendpfarramt, stellte den Anwesenden die bisherige Arbeit und die Mitarbeiter der Ideenschmiede vor. Ziel des Modellprojekts, das von der Bundesstiftung „Demokratie leben!“ gefördert wird, ist es, die Jugendlichen für ihr Dorf zu begeistern und stärker in Entscheidungsprozesse zu integrieren.
In den Sommerferien startete das Team seine „Reise durch die Alte Welt“. Ihr Ziel, die Region und die Menschen kennenzulernen und sich selbst und das Projekt vorzustellen, erreichten sie mit dieser Aktion - innerhalb von fünf Wochen nahmen rund 500 Personen aus 13 Dörfern das Angebot des Alte-Welt-Spielewagens wahr. „Wir wurden sehr herzlich aufgenommen - quer durch alle Generationen - und konnten viele Kontakte knüpfen. Die Tour war ein guter „Türöffner“ und wir freuen uns schon auf weitere Projekte“, so das Fazit der Dorfraumentwickler.
Bei der abschließenden Diskussionsrunde waren sich die Verantwortlichen einig, dass mit der Erstellung des Leitbilds ein Fundament geschaffen wurde, auf dem man weiter aufbauen kann. Nach den ersten Erfolgen der Alte-Welt-Initiative sei es wichtig, „am Ball zu bleiben“, transparent zu agieren, sich noch stärker zu vernetzen und auch die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen - eben „die Kooperation zu leben“.
Quelle: Pressemitteilung der Kreisverwaltung Kusel vom 15.10.2020