Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung - Ehrenamt einfacher und attraktiver machen
„Hauptamt stärkt Ehrenamt“ - Bundesministerin Klöckner startet Verbundprojekt in 18 Landkreisen
Die Bundesministerin für die ländlichen Räume, Julia Klöckner, hat heute den Startschuss für das Projekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ gegeben, ein gemeinsames Vorhaben mit dem Deutschen Landkreistag. Im Rahmen des Projektes wird modellhaft erprobt, wie auf Landkreisebene erfolgversprechende und nachhaltige Strukturen zur Stärkung und Begleitung des Ehrenamts aufgebaut und verbessert werden können. Etwa, indem den Verantwortlichen in Vereinen hauptamtliche Strukturen zur Seite gestellt werden, wenn es um die Bewältigung von Rechts- und Finanzfragen geht.
Die ausgewählten Landkreise erhalten für drei Jahre bis zu 150.000 € jährlich aus dem ‚Bundesprogramm Ländliche Entwicklung‘ des Bundesministeriums. Aus den gewonnenen Erkenntnissen soll ein „Praxis-Leitfaden“ erarbeitet werden, der anderen Landkreisen Hilfestellung bei dem Aufbau oder dem Ausbau von hauptamtlichen Strukturen zur Stärkung des Ehrenamts gibt. Im Beisein von Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages, übergab die Ministerin heute die Bescheide an die 18 am Projekt beteiligten Landkreise sowie den Deutschen Landkreistag als Koordinator des Verbundprojektes.
Julia Klöckner: „Die Stärkung des Ehrenamts ist ein wirksames Konjunkturprogramm zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Denn in den ländlichen Regionen kann ein lebendiges und vielfältiges Angebot entscheidend sein bei der Frage: ‚Gehe oder bleibe ich?‘ Engagierten müssen wir deshalb den Rücken freihalten - weniger Bürokratie, mehr Unterstützung. Mit unserem Projekt wollen wir es Bürgerinnen und Bürgern noch einfacher und attraktiver machen, für andere aktiv zu werden.“
Prof. Dr. Hans-Günter Henneke: „Wir dürfen die Ehrenamtlichen nicht überfordern, sondern müssen gut mit ihnen umgehen und sie weiter stärken. Bürgerschaftliches Engagement ist ein wesentlicher Baustein für intakte örtliche Strukturen, gutes soziales Miteinander und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir sind davon überzeugt, dass das Projekt großes Potenzial hat, um vor Ort konkrete Mehrwerte entstehen zu lassen und die Engagierten tatkräftig bei ihrer bedeutsamen Arbeit zu unterstützen.“
Zu den ausgewählten Landkreisen gehören: Ahrweiler, Bodenseekreis, Burgenlandkreis, Emsland, Erzgebirgskreis, Euskirchen, Göttingen, Höxter, Ludwigslust-Parchim, Oberspreewald-Lausitz, Regensburg, Rendsburg-Eckernförde, St. Wendel, Trier-Saarburg, Uckermark, Vorpommern-Greifwald, Waldeck-Frankenberg, Weimarer Land.
Hintergrund:
Die ehrenamtliche Arbeit auf dem Land steht vor großen Herausforderungen. Nachwuchsmangel, zunehmende bürokratische Anforderungen und eine sinkende Bereitschaft, sich innerhalb der gegebenen Ehrenamtsstrukturen kontinuierlich zu engagieren, erschweren die Arbeit von Vereinen und Initiativen. Daher hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Stärkung des Ehrenamts zu einem der Schwerpunktthemen seines Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) gemacht.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Landkreistages vom 27.11.2019