Das Besondere am GUSEA-Projekt ist die Energie-Verbundlösung mit sowohl zentralen als auch dezentralen Versorgungselementen, gepaart mit einer Eigenstromerzeugung und
-versorgung über Photovoltaik und Speichertechnik, kombiniert mit intelligentem Energiemanagement. „Die Wärme- und Stromversorgung für insgesamt acht vorhandene öffentliche Liegenschaften sowie für drei Neubaukomplexe soll in der Endausbaustufe energieautark ausgerichtet werden“, erläuterte Ministerin Eder bei der Übergabe und lobte „den absoluten Vorbildcharakter“.
Ein klassisches Nahwärmenetz übernimmt die Beheizung der Gebäude im Kerngebiet, die Wärmeversorgung der restlichen Liegenschaften erfolgt über zwei kalte Nahwärmenetze und dezentrale Wärmepumpen. Die erste Ausbaustufe – die Errichtung der Energiezentrale mit dem warmen und den beiden kalten Nahwärmenetzen – ist nahezu betriebsbereit. Damit ist die CO2-Neutralität im Wärme- und auch im Strombereich bilanziell nahezu erreicht. Und nur auf diese erste Ausbaustufe bezieht sich die Förderung mit 7,152 Millionen aus Mitteln der Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Jährlich 1000 Tonnen THG weniger
Aus der ohnehin anstehenden Sanierung einiger Gebäude auf dem Areal des Schul- und Sportzentrum entstand, auch basierend auf einer Machbarkeitsstudie der Universität Mainz, das Projekt, das laut Ministerin Eder „neue Maßstäbe setzt für die kommunale Energiewende“. In seiner Endausbaustufe werde eine Treibhausgas-Einsparung von mehr als 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr erreicht werden – etwa so viel wie 125 Vier-Personen-Haushalte für ihren Wärmebedarf emittieren.
Der ganzheitliche Ansatz umfasst neben den beiden Wärmenetzen zwei Blockheizkraftwerke und Fotovoltaik von sämtlichen Dächern. Versorgt werden Schulzentrum und Sportschule, die neue Kreissporthalle und die Volkshochschule, ein Jugendtreff und eine Kita, die Wilfried-Dietrich-Halle und eine noch zu bauende Wohnanlage.
Klimalehrpfad für die Schüler
In der zweiten Ausbaustufe wird mittels Wasserstoff aus Elektrolyse und CO2 aus der Luft regenerativ Methan hergestellt werden (Power-to-Gas). Und mit diesem Methan sollen dann die Blockheizkraftwerke betrieben werden, erläutert Professor Thomas Giel, der an der Mainzer Hochschule über nachhaltige Gebäudesystem lehrt. Für die Elektrolyse werde der auf den Dächern per Photovoltaik erzeugte Strom eingesetzt – für Giel „die beste Verwendung, nämlich direkt vor Ort“.
Betreiberin des Projektes ist eine eigens gegründete GmbH, in der neben der Kommune unter anderem die Schifferstadter Stadtwerke und der Rheinpfalz-Kreis vertreten sind. Der Kreis ist auch „Hausherr“ der Schulgebäude. Dass für die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrum auch eine Art „Klimalehrpfad“ entstehen soll, könnte damit zusammenhängen. Auf jeden Fall sollen den Lernenden die neuen regenerativen Energieerzeuger und Speichermedien zugänglich und sichtbar gemacht werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Trägergesellschaft: anschauliches Lehrmaterial über Zukunftstechnologien.
Auskunft geben Sascha Bub, Wärme-Kälte-Klima bei den Stadtwerken, Te. 06235 – 4901-679, S.Bub@sw-schifferstadt.de, und Klimaschutzmanagerin Nicole Doerr, Tel: +49 6235 44-239, E-Mail: nicole.doerr@schifferstadt.de.