Den Solarcheck gibt es gratis - In Bad Dürkheim sollen bis 2035 alle geeigneten Dächer Sonnenenergie einfangen

Ambitionierte Ziele hat sich die Stadt an der Haardt gesteckt: Bis 2040 will man im Stromsektor bilanziell klimaneutral sein, bis 2035 sollen alle geeigneten Dachflächen in der Stadt mit Sonnenkollektoren belegt sein. Als Vorbild will die Kommune vorangehen, berichtet Jennifer May vom städtischen Klimaschutzmanagement: Die eigenen Liegenschaften seien auf ihre Eignung hin überprüft; konkrete Planungen  zur Reihenfolge bei der Umsetzung derzeit in der Mache: Die lukrativsten Flächen sollen zuerst belegt werden. Denn natürlich könne Bad Dürkheim nicht alle infrage kommenden Dächer auf einen Schlag für die Nutzung von Sonnenenergie ausrüsten.

Um Bürgerschaft und Gewerbetreibende zu ermutigen, wurde ein Solarportal erstellt, das alle notwendigen Informationen zur Planung, zum Bau und zur Wartung einer Solaranlage vereint. Die benutzerfreundliche Plattform informiert grundlegend über die solare Eignung möglicher Dächer – perspektivisch auch der Fassaden – und ermöglicht eine erste überschlägige Wirtschaftlichkeitsberechnung, basierend auf dem Solarkataster Rheinland-Pfalz. Förderprogramme, Finanzierungs- und Kooperationsmodelle, Erfolgsbeispiele sowie der Verweis auf lokale Beratungsangebote ergänzen das Angebot.

Von Erfahrungen profitieren

Von der ersten Idee bis zur fertigen Anlage soll das Solarportal durchgängig als Beratungsinstrument dienen. Dazu zählen ergänzend Informationen rund um Stromspeicher in Verbindung mit Photovoltaik-Anlagen und die Nutzungsmöglichkeiten von Solarstrom für E-Mobilität.

„Solarbotschafter:innen“ berichten zudem von eigenen Erfahrungen mit Photovoltaik und/oder Stromspeichern. Interessierte können auf diese Weise vom Wissen anderer profitieren.

Große Nachfrage

Offenbar wirkt dieses Bündel aus Hilfsangeboten. Mehr als 200 Interessensbekundungen für einen Besuch durch den Berater vor Ort sind seit Start des Projekts vor wenigen Monaten bereits eingegangen. Sie alle sollen, sowie weitere Nachfragende in Zukunft auch, Besuch erhalten von Energieberatern der Ingenieur- und Gutachtergesellschaft Christian Persohn mbH, die in städtischem Auftrag das Potenzial des Gebäudes unter die Lupe nehmen. „Solarcheck“ heißt dieses Angebot. Zu den Prüfkriterien des Beraters zählen unter anderem Dachtyp, -zustand und -neigung, mögliche Verschattung sowie Art der vorhandenen Heizungsanlage und Anschlussmöglichkeiten.

Nach dem Vor-Ort-Termin, der auch andere Fragen einer nachhaltigen Energienutzung umfassen kann, bekommen die potenziellen Solarenergie-Nutzer ein Beratungsprotokoll mit Empfehlungen – sowohl zu technischen, als auch wirtschaftlichen Fragen. Es soll als Basis für das weitere Vorgehen dienen.

Vorreiter und Vorbild

„Als Kommune möchten wir unseren Teil zur Erreichung des 1,5 Grad Ziels beitragen – und dazu brauchen wir natürlich auch das Engagement der Bürger:innen“, erläutern die beiden Klimaschutzmanagerinnen der Stadt. „Photovoltaik ist dabei die beste Möglichkeit, schnell die Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig eine wirtschaftliche und unabhängige Stromversorgung zu ermöglichen.“

Die Bad Dürkheimer Solarstrategie fußt auf einem umfassenden Klimaschutzkonzept, das der Stadtrat im Oktober 2019 verabschiedet hat. Darin wird eine Vorreiter-Rolle der Gemeinde so definiert: „Bad Dürkheim setzt Impulse für eine klimafreundlichere Gegenwart und Zukunft – nach innen und nach außen. Über ihre hoheitlichen Aufgaben hinaus wirkt die Stadt als Klima-Botschafter und Diplomat in die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen. Sie fördert als Aktivator, Motivator, Innovator und Infrastrukturgestalter proaktiv den Klimaschutz.“

Auskunft zur Solarstrategie geben die Klimaschutzmanagerinnen der Stadt Bad Dürkheim, Anja Balthasar (Tel.: 06322 – 935-2132, anja.balthasar@bad-duerkheim.de) und Jennifer May (Tel.: 06322 – 935-2133, jennifer.may@bad-duerkheim.de)