Neben einer umfassenden Wärmerückgewinnung sind die dämmende Sanierung der Dachflächen und darauf großflächige Photovoltaikanlagen die zentralen Punkte dieses kommunalen Vorzeigeprojektes. Einschließlich Nebenkosten haben die Maßnahmen insgesamt etwa 2,25 Millionen Euro gekostet.
Das Thermalbad, in einem kleinen Seitental der Mosel bei Bad Wildstein gelegen, gibt es ursprünglich seit 1969. Die große Mehrzahl der vorhandenen Gebäude und Anlagen entstand allerdings Mitte der 1990er Jahre. Gespeist wird das Bad von einer nahe gelegenen Thermalquelle.
Bisher hohe Energiekosten
Die einzige Thermalquelle an der Mosel befindet sich im Eleonorenstollen, der früher dem Erzabbau diente. Die dort stündlich hervor strömenden zehn Kubikmeter Wasser erreichen die Moseltherme mit rund 28 Grad Celsius und werden dort – das Sportbecken ausgenommen – noch auf bis zu 32 Grad erwärmt.
Rund 210.000 Liter Heizöl sind vor der Sanierung jährlich dafür und für die Beheizung der Räume verbraucht worden. Ein erheblicher Brocken innerhalb der Energiekosten von knapp einer Viertelmillion pro Jahr – und wegen der CO2-Bepreisung ein perspektivisch stark ansteigender.
Das macht die Sanierungsmaßnahmen zusätzlich wirtschaftlich. Die dauerhafte Reduzierung von Betriebskosten ist auch ein starkes Argument für die Investitionen. Statt zweier großer Ölkessel übernehmen nun Wärmepumpen die Heizlast, gestützt auf den regenerativ erzeugten Solarstrom von den Dächern.
CO2-Emissionen verringern
Ziel aller Maßnahmen ist es laut Potenzial-Analyse des beauftragten Ingenieurbüros vom Oktober 2020, nicht nur die Energieverbräuche, sondern auch die damit verbundenen „indirekten CO2-Emissionen des Bades in einem sehr hohen Umfang zu reduzieren“. Bei der Projektplanung wurde die Verbandsgemeinde von der Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt.
Mit dem jetzt erreichten Ergebnis der Sanierung zeigt sich Werk- und Projektleiter Jens Burch zufrieden. Die Fördergelder aus dem Europäischen EFRE-Programm hätten eine so umfassende Sanierung überhaupt erst möglich gemacht, wenn auch knappe Umsetzungsfristen und lange Genehmigungszeiten nicht leicht zu bewältigen gewesen seien und zu administrativen Problemen in der Abwicklung geführt hätten. In Zeiten knapper Kassen sei jede finanzielle Förderung gut angelegtes Geld, sagte VG-Bürgermeister Heintel und richtete seinen Dank für die Förderung an die Ministerin.
„Technisch sehr komplex“
Die wiederum dankte der Kommune für ihren Einsatz. Denn im Wärmebereich stecke in Gebäudeenergieeffizienzmaßnahmen einer der größten Hebel, um klimafreundlich zu werden. „Gerade die energetische Sanierung von Schwimmbädern stellt einen technisch sehr komplexen Anwendungsfall dar“, sagte Katrin Eder. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach die energetische Sanierung der Moseltherme angepackt hat.“
Auskunft gibt Werkleiter Jens Burch, Tel.: 06541 – 708-167, Email: burch.j@vgwtt.de.